Jo, hier möchte ich euch einen Bericht zeigen, wie ich meinen Dresdner Hecht aufgebaut habe.

Als Basis dient ein Straßenbahnbausatz der Firma Herrmann & Partner im Maßstab 1:87.

Aufgabe: Die mögl. genaue Darstellung des Dresdner Hechtes mit Beiwagen. Antrieb über ein H0-Fahrgestell vom Bausatzhersteller, steuerbar über einen DCC-Decoder. Funktionen.... Vorwärts und Rückwärtsfahrt, mit der Fahrtrichtung wechselnde Beleuchtung Weiß/Rot, Führerstandsbeleuchtung getrennt für beide Führerstände schaltbar, getrennt schaltbare Zugnummernbeleuchtung, und Innenbeleuchtung.

Alle Bilder können durch anklicker vergrößert werden.

Nach einer ausgiebigen Kontrolle, ob alle Teile unbeschadigt und vollzählig beigelegt sind, fangen wir mit dem Lackieren an.

Da es mir nicht möglich war, Vorbildinformationen über die Lackierung zu bekommen...(Ich habe Monatelang das Internet und diverse Museen, und Bibliotheken durchstöbert!!!) habe ich mich letztendlich dazu entschlossen, die Farbe anhand von Farbfotos zu erraten. Leider werde ich mit ziemlicher Sicherheit mit meiner Auswahl nicht ganz richtig liegen, aber besser, als die grün eingefärbten Original Bausatzteile ist es alle mal. Lackiert wurde eigentlich alles, was nicht Beige/durchsichtig ist. Alles was zur Bodengruppe / Achsen und Drehgestelle gehört, hat bei mir ein Dunkelgrau verpasst bekommen. Das Dach wurde Hellgrau gespritzt. Vor dem Lackieren des Daches bitte eventuelle Anpassungen für den Stromabnehmer machen. Ich habe auf den Sommerfeldt-Stromabnehmer zuück gegriffen, da dieser doch besser wirkt, als der dem Bausatz beigelegte "Gummi-Stromabnehmer". Eventuelle Löcher für die Zugnummernbeleuchtung sind auch vorher zu bohren. Weiterhin sollten die Drehgestellblenden vorher an das Drehgestell angepasst und befeilt werden.

Ist die Farbe dann endlich trocken, fangen wir mit dem Aufbau an. Als erstes werden die Löcher für Scheinwerfer und Rücklicht gebohrt. Wie auf dem Bild zu sehen, habe ich ein Rücklicht mittels Lichtleitfasern geplant, und diese gleich mit eingeklebt. Das einkleben der Lichtleiter könnt ihr euch sparen, das Ergebniss hat nicht überzeugt. Dazu aber später mehr.

Als nächstes werden die Drehgestellblenden mit den Drehgestellen verklebt. Danach werden die Seitenwände mit der Bodenplatte verklebt. Da der Plastekleber auf Farbe nicht hält, sollte diese vorher vorsichtig an den Klebestellen wieder abgeschabt werden. Wie Ihr seht, ragt der Antrieb doch recht weit in den Fahrgastraum hinein, und würde somit die Blicke trüben. Da musste abhilfe geschaffen werden.

Und zwar mit solchen Abdeckplatten, die kurz vor Fertigstellung auf den Metallrahmen geklebt werden. Ich hab hier einfach von Auhagen solche Gehwegplatten genommen, etwas dünner geschliffen und den Gegebenheiten angepasst.

Wenn das fertig ist, sollte es so aussehen.

Nun kommen die beiden vorgebohrten Frontteile an die Reihe. Auch hier wieder an den Klebestellen die Farbe vorsichtig abkratzen.

Jetzt kommen die Türen an die Reihe. Hier müsst ihr mit den Fensterscheiben aufpassen. Ein Anpassen vor dem einkleben ist hier Pflicht. Das einkleben habe ich erst so gestalltet, das ich den Fensterrahmen mit Kleber eingestrichen habe, und die Scheibe danach eingesetzt habe. Hatte den Erfolg, das ich nun einen Kleberfleck auf dem Glas habe. Besser ist es, die Scheiben einzusetzen, und danach den Kleber tröpfchenweise in die Fuge laufen zu lassen. Weiterhin habe ich mit der Innenausstattung begonnen. Da die Sitze durch den Antrieb nicht mehr rein passen, habe ich einfach alle Sitzlehnen mit der Laubsäge abgesägt, und auf die Abdeckplatten geklebt. Die genaue Position seht Ihr, wenn Ihr die Seitenscheiben zur Probe anhaltet. Hinter jedem Fenstersteg ist eine Lehne.

Hier jetzt mal mit zur Probe angehaltene Fensterscheiben, um zu sehen, wie es wirkt.

Hier mit der zweiten Seite, und einmal die Draufsicht.

Da aber auf der Lehne keiner sitzen kann, musste die Sitzfläche zumindest angedeutet werden. Das tut ein in Farbe gesteckter Pinsel am besten. Da der Motor aufgrund der Wärmeentwicklung bei mir offen geblieben ist, wurde dieser in die Sitzflächenlackierung mit einbezogen. Die Stangen über den Sitzlehnen hab ich in ein Silber getaucht.

So, jetzt noch einmal die Fensterscheiben ran halten....Sieht doch schon super aus.

Jetzt hab ich endlich den zweiten Satz Türen eingeklebt.Ist dieses geschehen, können auch die Seitenscheiben eingeklebt werden. Die Frontscheiben der Führerstände sind nach wie vor nur lose angesteckt. Das bleibt auch noch so, bis die Elektrik fertig gestellt ist. Also nicht von den Bildern verleiten lassen.

Hier nochmal ein paar Impressionen und Detailsbilder.

Nun gehts an die Beleuchtung. Wie schon anfangs beschrieben, wollte ich auf eine Funtionstüchtige Beleuchtung nicht verzichten. Da das Rücklicht jedoch so klein ist, wollte ich dieses mit Lichtleitfasern gestallten. Das hat mich aber leider nicht überzeugt. Das Licht, was durch kam, war viel zu dunkel, und im inneren war alles Taghell. Das Licht leuchtete überall hin, nur nicht da, wo es sollte. Also musste eine andere Lösung her. In Erinnerung an meinem Besuch im Miniaturwunderland in Hamburg, und an das dort genutzte Car-System fiehl die Lösung für mich recht einfach aus. SMD-LEDs!! Diese gibt es in diversen Baugrößen. Alle sind aber definitiv nix für Grobmotoriker. Da das Rücklicht des Hechtes schon so recht klein ist, musste ch auf die bisher kleinste SMD-Baugröße zurückgreifen. Das ist die Baugröße 0402. Auch für mich Neuland, da hier die LED eine Größe von 0,5 x 1,0 Milimeter hat!! Ein Grund für mich, trotz meiner 130% Sehschärfe zu einer Lupe zu greifen. Weiterhin sollte stehts eine Flasche Bier kalt stehen, damit man beim Löten eine ruhige Hand hat. *gggg*

Ich hab dann einfach an die SMD-LED zwei 0,15mm Kupferlackdrähte angelötet, und das ganze von außen durch das Loch des Rücklichtes gefädelt. Ein Tropfen Sekundenkleber nach dem Ausrichten der LED fixiert diese dann. Zum schluss wird alles mit einem Tropfen rot gefärbtem Klarlack (Revell 731) angepinselt. Das Ergebniss seht Ihr hier.

Mit der Frontbeleuchtung bin ich in ähnlicher Art und Weise vorgegangen. Hier konnte ich jedoch auf eine SMD-LED der Baugröße 0602 ( 1,5 x 0,7mm) zurückgreifen. Das geht dann schon wieder ohne Lupe. Diese wurde dann nicht wie beim Rücklicht vor, sondern IN die Bohrung gesetzt, und mit Zwei-Komponenten Harz eingeharzt. Dier hat den Vorteil, das er klar aushärtet, und somit gleich noch ein Scheinwerferglas nachbildet. Nach dem aushärten des Harzes (ca. 15 Min) sollte ein Funktionstest gemacht werden. Danach sollte man von innen das ganze nochmal im Farbe überpinseln, damit kein Licht nach innen fällt.

So. Weiter gehts, der Decoder ist da. Entschieden habe ich mich für einen Tran-Decoder. www.tran.at

Ich werde den DCX70-2 nutzen. Dieser ist Lastgeregelt, hat sieben Funktionsausgänge und ist mit 17 x 11x 2,6 mm klein genug, um noch im Fusbodenbereich der Bahn versteckt zu werden. Näheres zum Decoder findet Ihr auf der Herstellerwebseite. Mehr zum Einbau gibts auf Seite 2.